Schlingentisch-Therapie
Die Anfänge des Schlingentisches reichen weit bis in die Vorkriegszeit. Prof. Thomson aus Bad Homburg entwickelte als erster einen Universalübungstisch, nach ihm „Thomson-Tisch“ benannt.
In den Kriegsjahren benutzte man ein dem Schlingentisch ähnliches Gestell zur Lagerung von Kriegsverletzten.
Die Poliomyelitiswelle führte dazu, daß der Engländer Guthrie-Smith einen Apparat konstruierte, um diese schwer gelähmten Patienten zu behandeln. Seit 1950 wird auch bei uns in Deutschland damit gearbeitet.
Die Indikationen liegen hauptsächlich in den Bereichen
- Orthopädie
- Arthrosen, besonders Coxarthrose
- Cervicalsyndrome
- Cervicobrachialgie
- Ischalgie / Lumbalgie;
- PHS
- Gelenkkontrakturen
- M. Bechterew / M. Scheuermann
- Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises
- Chirurgie
- postoperative Zustände bei Knie-, Hüft- und Schulteroperationen
- polytraumatisierte Patienten
- teilbelastbare Wirbelkörperfraktuen
- Neurologie.
- periphere Lähmungen
- Plexusparese
- spinale und neurale Muskelatrophie
- Querschnittslähmungen
- Tetraspastik
- Hemiplegie
- MS
- Muskeldystrophie
- M. Parkinson
Kontraindikationen sind:
- Patienten nach frischen Bandscheiben-OPs
- Patienten mit ausgedehnten Hautverletzngen, Verbrennungen oder offenen Hauterkrankungen
Der Schlingentisch ist ein Gerät zur Entlastung des Körpers; die Schwerkraft wird dabei weitgehend ausgeschaltet. Ganz einfach lässt sich die Schlingentischtherapie mit der „Wassertherapie im Trockenen“ vergleichen, wobei der Patient nicht nur schmerzfrei gelagert wird, sondern schon recht früh durch den Therapeuten sehr gut aktiv gefordert werden kann, gezielt Muskulatur zu kräftigen, zu dehnen, aber auch bestimmte Körperregionen zu entspannen.